Badische Titelkämpfe U 20 und U 16 im Europastadion Rheinfelden

  15.07.2024    BLV Top-News BLV BLV-Wettkampf BW-Leichtathletik
Sehr gute Leistungen bei optimalen Bedingungen: Für den badischen Nachwuchs war es einer der Höhepunkte der diesjährigen Freiluftsaison. Im Rheinfelder Europastadion trafen sich die Leichtathleten der U 20 und U 16 zu den Titelkämpfen in den Einzeldisziplinen.

Die Verantwortlichen des TV Rheinfelden sorgten mit den Kampfrichtern aus dem Kreis Oberrhein und den Schiedsrichtern aus dem Verbandsgebiet für eine zügige und fast problemlose Abwicklung bei einer hervorragenden Organisation. Der in diesem Jahr oft zitierte Wettergott hatte mit allen Beteiligten offensichtlich ein Einsehen. Regnete es am Tag zuvor noch in Strömen so verwöhnte das erwünschte Sommerwetter auch die zahlreichen Zuschauer und Betreuer.

Gemäß dem Trend der letzten Jahre waren die Teilnehmerfelder in der U 20 teilweise sehr überschaubar. In den beiden Jahrgangsklassen der U 16 konnten dafür in den meisten Disziplinen größere Teilnehmerfelder verzeichnet werden. Bei den beiden Sprintdisziplinen der U 20 überragten Noah Heil von der TSG Bruchsal über 100 Meter in 11,04 Sekunden und über die doppelte Distanz Finn Mühlbauer von der TG Stockach mit 22,21 Sekunden. Mit 14,28 Sekunden über die 110 Meter Hürden glänzte Beat Iseni vom TV Engen mit 14,28 Sekunden. Die größte Anfeuerung bekam Vincent Simon vom LAC Freiburg als einziger Starter über 400 Meter Hürden, der vom routinierten Stadionsprecher Bernd Hefter aus Baden-Baden zusätzlich unterstützt wurde. Diesen „Rückenwind“ nutzte der Freiburger zu 58,39 Sekunden. Im Staffelrennen dominierte der SV Büchenbronn in 44,85 Sekunden. Luan Kummle vom TV Wehr nutzte seinen quasi Heimvorteil zu 6,77 Meter an der Weitsprunggrube. Ähnliche Unterstützung hatte Paul Rabe vom TUS Lörrach-Stetten bei seinem Double durch 12,49 Meter mit der Kugel und 43,40 Meter mit dem Diskus. Einen satten Vorsprung von gut 22 Meter hatte Elias Fischer im Speerwerfen bei schön anzusehenden 66,12 Meter.

Bei der weiblichen Jugend U 20 betrug der Abstand von Rebecca Singler vom TV Haslach über 100 Meter bei 12,57 Sekunden gegenüber Hailey-Jean Hörner vom ETSV Lauda nur die Winzigkeit von einer Hundertstel. Wesentlich größer war ihr Vorsprung über die doppelte Distanz in 25,57 Sekunden. Die Sprinterin aus dem vom Rheinfelden recht weit entfernten Lauda setzte sich dafür über 100 Meter Hürden in 14,52 Sekunden über eine Sekunde von der Zweitplatzierten ab. Die drei Titel in den längeren Strecken gingen an die Mädchen des TV Bad Säckingen, nämlich Alicia Fischer über 800 und 1500 Meter sowie Emma Rohrbach über die 7,5 Runden. Der Titel im Weitsprung fiel ebenfalls an den gut aufgestellten Kreis Oberrhein. Ceren Bayram vom TV Wehr setzte sich mit 5,81 Meter gegen Alisa Müller von der LG Ortenau Nord durch (5,72 Meter).

In der M 15 sammelte Leon Mutzig von der LG Walldorf Astoria die 2 Goldmedaillen über 100 Meter in 11,55 Sekunden und über 300 Meter in 37,84 Sekunden.  Beim gut besetzten 800 Meter Rennen sicherte sich der Favorit Yannis Wagner von der LG Region Karlsruhe erst auf den letzten Metern in 2:09,41 Minuten den Sieg mit knapp einem Vorsprung gegen seinen ärgsten Konkurrenten Maximilian Huber vom ETSV Lauda. Thilo Bäuerle von der LG Ortenau Nord gelang das Double über beide Hürdenstrecken. Vom leichten Rückenwind profitierte Henri Reisch von der MTG Mannheim mit 6,35 Meter im Weitsprungwettbewerb. Nicht ganz alltäglich war der Umstand, dass der zweitbeste Versuch über den Titel im Kugelstoßen entschied. Jakob Kresalek vom PTSV Konstanz legte wie Jan Stoppel vom ETSV Lauda 13,59 Meter vor. Der vielseitige Konstanzer hatte dafür im Diskuswerfen mit 42,79 Meter und 50,06 Meter mit dem Speer enorme Vorsprünge.

Ähnlich eng ging es bei der M 14 im 80 Meter Hürdenlauf zu. Lias Schuster vom LV Biet ersprintete sich in 12,36 Sekunden exakt eine Hundertstel weniger als die zeitgleichen Mark Volkow vom SV Büchenbronn und Fynn Fölkle vom SV Langensteinbach. Nur ein Teilnehmer, nämlich Sebastian Graf vom SV Gottenheim, trat zum Schluss im Mehrfachsprung an und lieferte mit 17,47 Meter ein ansprechendes Ergebnis ab.

Bei der W 15 setzte sich Ellis Staib vom SV Seckenheim über 100 m mit 12,62 Sekunden vor der 18-köpfigen Konkurrenz ab und nutze ihre Schnelligkeitsfähigkeiten auch über die dreiviertel Runde mit der klar besten Zeit von 40,79 Sekunden. Nachdem Panah Haghighat von der LG Radolfzell ihr erstes Gold über die kurze Hürdenstrecke mit 12,02 Sekunden eingeheimst hatte, gelang ihr der zweite Streich im Hochsprung mit überfloppten 1,60 Metern. Dabei hatte sie einen Fehlversuch weniger als ihre Neustädter Kollegin Anna Ketterer bei gleicher Höhe. Bemerkenswert an diesem langen Wettkampftag war ein weiterer Erfolg für den offensichtlich aufblühenden ETSV Lauda am nördlichsten Ende des Verbandsgebiets. Romy Schäfer setzte sich mit 47,95 Sekunden über 300 Meter Hürden deutlich durch. Lediglich zwei Zentimeter betrug der knappe Vorsprung von Karla Keller vom TSV Reichenbach an der Sandgrube bei 5,42 Meter gegenüber Felizia Hähnel von der MTG Mannheim. Eine Klasse für sich blieb im Diskusring Svea Kaminski vom LV Ettenheim, die das Arbeitsgerät auf 35,43 Meter drehte.

In der W 14 spielte Peggy Aniekwe von der MTG Mannheim ihre körperliche Überlegenheit mit dem Double über 100 Meter mit 12,91 Sekunden und 12,34 Sekunden über die 80 Meter Hürden aus. Laura Hübsch von der LG Baar schleuderte den Diskus mit 25,99 Meter am weitesten. Lena Schwarzkopf vom ESV Weil warf gleich zu Wettkampfgewinn den 500 Gramm schweren Speer auf die überragende Siegerweite von 40,61 Meter und ließ später nach weiteren Einzelstarts die Siegweite im Kugelstoßen von 10,46 Meter folgen. Nach ihrer letzten Ehrung auf dem höchsten Treppchen bekam sie aus den Händen der beiden Vizepräsidenten Rolf Bader und Ottmar Heiler die Ehrenurkunde für ihren badischen Rekord im Speerwerfen der W 13 im letzten Jahr unter großem Beifall überreicht.

Erfreulicherweise traten 12 Staffeln der W 15 /14 zu den 2 Finalläufen über 4 x 100 Meter an. Die LG Region Karlsruhe wechselte und lief in 50,79 Sekunden am schnellsten und verwies die Startgemeinschaft Mannheim / Rohrbach auf den Silberrang. Der Lauf der gemischten Staffeln fand mit sechs teilnehmenden Vereinen ebenfalls ein gutes Meldeergebnis. In einem spannenden und engen Rennen setzte sich der LAC Freiburg mit 49,36 Sekunden vor dem Quartett des LAZ Mosbach / Elztal und der TSG Heidelberg durch. 

Ottmar Heiler / blv